7. Oktober 2013

Kultur des Vertrauens

Wir leben in einer Zeit, in der Vertrauen kleiner geschrieben wird als Kontrolle. Kontrolle in gesundem Ausmaß dient zur Qualitätssicherung, Kontrolle in pathologischem Ausmaß ist Misstrauen. Und hinter Misstrauen steckt die Angst – Angst, dass irgendjemand etwas falsch macht, dass irgendjemand etwas Böses will, dass ich um mein Leben bangen muss, dass das Leben anders läuft als ich es will.

Wir als Menschheit sehnen uns so sehr nach Vertrauen. Vertrauen können wir nicht denken, Vertrauen können wir in unserem Herzen entwickeln. Vertrauen entsteht aus der immer tiefer werdenden Erfahrung, dass wir alle spirituelle Wesen sind, die eine menschliche Erfahrung machen. Vertrauen kann entstehen, wenn wir unser spirituelles Leben mit unserem "normalen" Alltagsleben verbinden, weil wir dann am eigenen Körper erfahren, dass wir nicht "draußen" sein können, dass wir nie aus dem Mysterium des Lebens herausfallen können.


So ist meine 8-Monat-Gruppe Spirit@Alltag darauf aufgebaut, mit jedem Modul tiefer in unser Sein zu sinken, um immer mehr zu erfahren, dass all unsere Seiten und Aspekte zu uns gehören. Je mehr wir uns selbst lieben, umso leichter fällt es uns, unsere scheinbar dunklen Seiten anzunehmen und zu integrieren. Aus dieser Versöhnung mit uns selbst kann Vertrauen erwachsen – und daraus eine Versöhnung mit dem Leben, Vertrauen ins Leben. Wir stehen gestärkt im Leben und erkennen, dass jede/r von uns einen wichtigen Beitrag zum Gelingen dieses Lebens einbringt. Die Welt wäre nicht die, die sie ist, gäbe es dich nicht.

Aus der Versöhnung, aus dem Vertrauen heraus kommt immer mehr dieses Lebensgefühl zum Vorschein, das mir ein ganz großes Anliegen ist: die Zuversicht! In der Zuversicht verwurzelt, können wir sagen: "Es ist gut so, wie es ist" ... auch wenn wir den Sinn hinter einer aktuellen unangenehmen Situation nicht verstehen. Auf einer anderen Ebene spüren wir, dass es gut ist. "All is well, this is a friendly mystery." Diese Zeile aus dem Lied "Glorious" von MaMuse wächst ebenfalls aus dem tief verwurzelten Gefühl von Zuversicht heraus.

Das alles mag jetzt so klingen, dass jede/r einzelne selbst schauen muss, wie sie/er in die Zuversicht kommt...

Auf der einen Seite: Ja, Vertrauen im Herzen erblühen zu lassen, das hat mit innerer Entwicklung zu tun, die jede/r für sich selbst macht.

(C) Uli Feichtinger, 2013
Auf der anderen Seite: Je mehr wir in eine Kultur des Vertrauens eingebettet sind, umso leichter fällt jeder/jedem einzelnen von uns diese Entwicklung in die Zuversicht, in das Vertrauen. Daher macht es Sinn, sich in Gruppen zusammen zu finden, in denen eine Kultur des Vertrauens geübt wird.

Mir ist es wichtig, in meinen Angeboten genau solch eine Kultur zu etablieren, damit inneres Wachstum und innere Reifung leicht geschehen können. Im Frauentempel bieten Uschi Hitzenberger und ich einen Rahmen, in dem Frauen in die non-verbale Welt der femininen Spiritualität, der Liebe und des Vertrauens eintauchen können. Meine 8-Monat-Gruppe Spirit@Alltag wiederum wendet sich an Frauen und Männer, die sich gegenseitig unterstützen wollen, Spiritualität in einem ganz normalen weltlichen Leben in den Alltag zu integrieren. Vertrauen gehört auch hier zur Haltung, mit der wir einander begegnen wollen, um uns gegenseitig im Wachstum zu unterstützen.

Je öfter wir vertrauensvolle Begegnungen in geschütztem Rahmen erleben, umso mehr können wir diese Haltung des Vertrauens in die Alltagswelt mitnehmen. So wird jede/r von uns zu einer Zelle einer Welt, in der Vertrauen und Zuversicht wieder wachsen darf – so verliert die Angst an Macht, das Zusammenleben wird friedlicher, wir arbeiten gemeinsam an einer Kultur des Miteinander.

Bist du mit dabei? Ich freu mich drauf! :)

Das Awakening Women Manifest ist ein möglicher und effektiver Rahmen für eine Kultur des Vertrauens und der Wertschätzung!

2 Kommentare:

Laya Kirsten hat gesagt…

Liebe Uli,
während ich MaMuse und diesem wunderbaren Song lausche, möchte ich mich bei dir für diesen Beitrag bedanken ... Ja, genau das ist es, was wir brauchen, eine Kultur des Vertrauens, und diese Kultur können wir aktiv mitgestalten!
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass ich anderen im selben Ausmaß vertrauen kann, wie ich lerne, mir selbst zu vertrauen. Und dazu muss ich mich kennen. Und mich kennen bedeutet, auch alles Dunkle, alle Schatten zuzulassen, ehrlich und mitfühlend.
Und was ich gerade in den letzten Wochen verstanden habe, ist dass es Zeit braucht. Es ist genau, wie du sagst: Vertrauen entsteht nicht im Kopf, sondern im Herzen, und manchmal braucht das Herz eben Zeit, um sich zu öffnen.

Danke, liebe Uli, dass du so tatkräftig an einer herzlichen Vertrauenskultur mitwirkst!
Alles Liebe, Laya Kirsten

Uli Feichtinger hat gesagt…

Liebe Laya Kirsten,
Danke für Deine herzerfrischenden, inspirierenden Zeilen! :) Ja, Du weißt, wovon Du sprichst! :) Oh, wie schön, dass überall Menschen für eine Kultur des Vertrauens stehen und die Samen nicht nur verstreuen, sondern auch gießen, hegen und pflegen. Danke, dass Du eine davon bist - Du lässt Herzen erblühen! :)
Alles Liebe,
Uli