13. Oktober 2011

Spirit @ Alltag – Wie soll das gehen?


Diesen Satz (siehe Grafik) hast du sicher schon gelesen. Hast du ihn auch auf allen Ebenen verstanden? Mit Kopf und Herz und Bauch? Kannst du spüren, dass dieser Satz stimmt?

In den Feedbackrunden meiner Veranstaltungen kommt immer wieder eine Rückmeldung, die ich hier in meinen persönlichen Worten wiedergebe: "Mir tun solche Stunden so gut, weil ich wieder an meinen spirituellen Aspekt erinnert werde, das geht im Alltag einfach unter, da vergesse ich ganz darauf."

Ja, im Mainstream unserer Gesellschaft hat Spiritualität wenig Platz. Bei Körpersymptomen nehmen zwar immer mehr Menschen Alternativmedizin in Anspruch, übersehen allerdings sehr oft den spirituellen Aspekt dieser Interventionen. Auch esoterische Angebote werden von immer mehr Menschen konsumiert, ohne die große spirituelle Tragweite zu erkennen. Gleichzeitig fühlen sich immer weniger Menschen mit ihren spirituellen Anliegen in den klassischen Religionen wohl.

In der Jahresgruppe Spirit @ Alltag möchte ich Interessierten die Möglichkeit bieten, gemeinsam in einer Gruppe Spiritualität und Alltag wieder zu verbinden. Wir können gemeinsam meditieren, um in bewussten Kontakt mit unserer Seele, unserem Höheren Selbst, unserem spirituellen Wesen zu kommen. Wenn wir verstehen, wie es zur Trennung von Spiritualität und "normalem Leben" gekommen ist, können wir uns leichter auf den Weg machen, die beiden Dinge wieder zu vereinigen. Wir werden gemeinsam spirituelle Praktiken ausprobieren und Rituale entwickeln, die wir leicht in unseren Alltag einbauen können. Die genauen Inhalte hängen stark von den Fragen der TeilnehmerInnen und vom Prozess der Gruppe ab.

Bei solch einem Angebot wollen Interessierte wissen, was mein Hintergrund ist, wovon meine Arbeit geprägt wird. Aufgewachsen bin ich in einer katholischen Familie, die nicht streng gläubig war. Rund um meine Hochzeit habe ich "im Schnellsiedeverfahren" katholische Spiritualität gelebt, danach war mein Weltbild streng rational und atheistisch. Irgendwann in meinen 30ern bin ich schlussendlich aus der Kirche ausgetreten. Erst als ich durch diese komplett rationale Phase durchgegangen war und das "alte System" der Kirche verlassen hatte, konnte ich mich einer neuen Form der Spiritualität widmen.

Nun lebe und lehre ich Neue Spiritualität. Darunter verstehe ich jenes spirituelle Weltbild, das sich seit einigen Jahren entwickelt und unabhängig von institutionalisierten Religionen bzw. Konfessionen ist. Allerdings integriert Neue Spiritualität wertvolle Elemente vorangegangener Strömungen und verbindet sie neu. Ich habe Neue Spiritualität im Vorwort zum weripower Programmheft beschrieben. Auf zwei Aspekte der Neuen Spiritualität möchte ich besonders eingehen:

1. In der evolutionären Spiritualität unterscheiden wir (u.a.) prä-modern und post-modern: Wir übernehmen zwar altes Wissen, doch nicht unkritisch und unreflektiert. In der Moderne wurde unser Verstand geschult, sich selbst ein Bild zu machen und nicht alles Mitgeteilte einfach zu übernehmen. Außerdem ist evolutionäre Spiritualität in die Zukunft gerichtet, die es aktiv zu gestalten gilt – denn die Zukunft entwickelt sich aus dem, was wir heute tun.

In diesem Aspekt der evolutionären Spiritualität wurde ich geprägt von Schriften des integralen Philosophen Ken Wilber, von Spiral Dynamics, einem Modell, das die innere Entwicklung der Menschen beschreibt, und von Andrew Cohen bzw. dem EnlightenNext TeamSebastian Gronbach hat mit seinem "Facebook-Lehrgang" (wie ich es nenne) diesen Aspekt meiner Spiritualität genährt und konkret erlebbar gemacht - mit dem Alltag verbunden. Es geht um eine vorwärts-gerichtete Spiritualität, die in ihrem Wesen maskulin ist: Sie strebt an, sie eröffnet pionierhaft neue Wege. Ein besonderer Dank gebührt an dieser Stelle meinem lieben Freund und Mentor Harald Hutterer, der mich mit dieser Form der modernen und evolutionären Spiritualität bekannt gemacht hat.

2. In der femininen Spiritualität wurde und werde ich besonders von Chameli Ardagh geprägt. Durch sie habe ich verstanden, dass es nicht nur jene Traditionen gibt, in denen das Ziel der spirituellen Praxis ist, sich von Verstand und Körper zu entfernen, um dem Göttlichen möglichst nahe zu kommen. Denn in der femininen Spiritualität geht es darum, den Geist, den Spirit im wahrsten Sinne des Wortes auf die Welt zu bringen.

Was bedeutet das konkret? Es geht darum, ganz im eigenen Körper anzukommen und das irdische Leben anzunehmen. Gefühle und Gedanken werden nicht "weggemacht", sondern dürfen zu unseren Lehrern werden, weil sie uns anzeigen, was gerade ansteht in unserer Entwicklung. Das Leben wird mit allen Sinnen aufgenommen und gefeiert. In femininen Traditionen wird alles Zyklische geschätzt und geehrt, den Frauen spüren besonders die zyklische Wellen in ihrem eigenen Körper.

Mein Dank gebührt hier einigen Frauen! :) Meine liebe Freundin und Mentorin Ira Mollay war es, die mir das Buch "Frauenkörper.Frauenweisheit" von Christiane Northrup im Jahr 2006 empfohlen hat und damit den Grundstein für feminine Spiritualität gelegt hat. Durch diese Lektüre wurde ich zum ersten Mal auf frauenspezifische Themen in Gesundheit und Spiritualität hingewiesen. Von Veronika Lamprecht habe ich viel über die zyklische Struktur des Lebens gelernt. Sie hat mir immer wieder Materialien zur Verfügung gestellt und mir einschlägige Bücher empfohlen. Das Mondhoroskop von Amadea Susanne Linzer hat mich mit der femininen Kraft des Mondes, der Mondin und mit meiner persönlichen Mondkraft bekannt gemacht. Später wurde dieses Wissen im Austausch mit Yona Sophia (die leider keine eigene Website hat) vertieft und durch Tanz- und Singabende erlebbar gemacht. Weiters war für meine Entwicklung das Online-Seminar von Daniela Hutter über das FrauSein im neuen Zeitalter sehr wichtig: "Das Glück hat einen Ort in mir." In diesem Workshop, der über mehrere Wochen gelaufen ist, haben wir uns unter anderem mit der Versöhnung zwischen Femininem und Maskulinem auseinander gesetzt - aus meiner Sicht ein zentrales Element der Heilung!

Über diese beiden Yin-Yang-Aspekte der Spiritualität hinaus gibt es weitere Elemente, die mich geprägt haben und prägen. Sehr wohl fühle ich mich in Huna, der hawaiianischen Lebensphilosophie, aus der Methoden und Werkzeuge abgeleitet werden können, die von vielen Menschen unter dem Wort Schamanismus zusammengefasst werden. Wichtig erscheint mir hier vor allem zu erwähnen, dass es in Huna keine guten und schlechten Energien gibt, sondern Energie ist Energie - was sehr gut zu meinem wissenschaftlichen Wissen über die Physik von Energien passt. Huna ist ein Weltbild, in dem es nicht darum geht, sich durchs Leben zu kämpfen, sondern die Herausforderungen des Lebens so liebevoll, respektvoll, humorvoll, einfach und leicht wie möglich zu meistern. Ich freue mich, dass ich von Serge Kahili King persönlich viel lernen durfte. Eva Ulmer Janes hat mich in der Arbeit mit Huna ebenfalls stark geprägt. Meine liebe Freundin und Lehrerin Eva Gütlinger wiederum war es, die mich begleitet hat, Huna ganz konkret in den Alltag zu bringen.

Beim Thema Seele und der konkreten Erfahrung unseres spirituellen Anteils bin ich stark beeinflusst von Ben Risby Jones. In seinen Seminaren habe ich zum ersten Mal bewusst und direkt Kontakt mit meinem spirituellen Anteil, meinem göttlichen Funken, meiner Seele (wie auch immer du es nennen magst) bekommen. Seine sieben Essenzen wende ich gerne an, um Entwicklungsprozesse zu unterstützen.

All jenen, die hier erwähnt sind (und auch all jenen, die vielleicht nicht erwähnt sind, jedoch auch einen wichtige Rolle gespielt haben), sei hier auf diesem Wege mein herzlicher und inniger Dank ausgesprochen! :) :) :)

So, und was hat das alles mit der Jahresgruppe Spirit @ Alltag zu tun?

Spirit @ Alltag ist eine Jahresgruppe, in der wir uns gemeinsam unterstützen, Neue Spiritualität in den Alltag zu integrieren. Es ist eine evolutionäre Spiritualität, die sich in eine Richtung entwickelt. Es ist eine zyklische Spiritualität, die alles Wiederkehrende ehrt. Es ist eine Spiritualität, die feminine und maskuline Aspekte integriert. Es ist eine Spiritualität, die altes Wissen und fremde Traditionen ehrt. Es ist eine Spiritualität, die wieder das Heilige mit dem Profanen verbindet – so ist auch das Titelbild dieses Herzensprojektes zu verstehen! :) :) :)

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